Aktuelles

Save the Date – Jahresvortrag des Mittelalterzentrums 2025

 

Valentin Groebner (Universität Luzern)

Das Mittelalter als Gegenkultur. Reiner, intensiver, radikaler?

4. März 2025  •  18 Uhr  •  Leibnizsaal

Das Mittelalter ist keine Epoche. Sondern ein Gefühl, und zwar ein dezidiert modernes. Utopien vom anderen, alternativen Leben beziehen sich seit langem auf spätmittelalterliche Vorbilder und Vorläufer. Diesen Aneignungen und Ursprungserzählungen geht der Vortrag nach; von den 1980ern und 1970ern über die 1930er und 1920er ins 13. Jahrhundert – und wieder zurück.

 


Neu Erschienen

 

Cover von Band 11 von Das mittelalterliche Jahrtausend

© BBAW / Wallstein Verlag

Das Mittelalterliche Jahrtausend 11

Ludolf Kuchenbuch

Welches Jahrtausend brauchen wir? Zum Für und Wider des »Mittelalters« als Epoche

Göttingen 2024

Mittelalter-Dämmerung? Die Begründungen der Eigenart, Reichweite und Dauer der Zeit zwischen Antike und Moderne sind unübersichtlich geworden. Der Blick zurück klärt, warum, und ermöglicht Orientierung.

Das »Mittelalter« – Gegenbegriff zur Moderne – hat im Zuge zunächst der Entnationalisierung, dann der Europäisierung und schließlich der Globalisierung der Erinnerungskultur seine traditionelle Legitimität verloren. Wie auf diese allmählichen Sinnverschiebungen im theoriebewussten Teil der zuständigen Fachwissenschaft, der Mediävistik, und über sie hinaus reagiert wurde, zeigt Ludolf Kuchenbuch in seinen dichten Kurzporträts von rund 40 einschlägigen Arbeiten, erschienen zwischen den 1960er und den 2020er Jahren. Er grenzt sich so von allein gegenwartsorientierten Debattenbeiträgen ab und profiliert die relevanten Initiativen und Positionen als Eigenleistungen, im Beziehungsnetz und im diskursiven Trend bis hin zur breitgefächerten aktuellen Meinungsfront. Prägnante Stichworte der Positionierungen: Langes Mittelalter, mittleres Jahrtausend, Sonderweg, Weltsystem, Christentümer, Alteuropa, Lateineuropa, Feudalisierung, Okzident, Eurozentrismus, Mediterraneum, Globalisierung, Eu(f)rasien, Kontinentalisierung, Peripherie, Konnektivität, Kovivialität, Denomination, Pfadabhängigkeit. Am Ende wagt Kuchenbuch eine komplexe eigene Positionierung.